Bausteine der Notfallwiederherstellung

Last reviewed 2024-07-01 UTC

Dieses Dokument ist der zweite Teil einer Reihe, in der die Notfallwiederherstellung (Disaster Recovery, DR) in Google Cloud behandelt wird. Das Thema dieses Teils sind Dienste und Produkte, die Sie als Bausteine für den DR-Plan verwenden können. Hierzu zählen neben Google Cloud-Produkten auch plattformübergreifend einsetzbare Produkte.

Die Reihe besteht aus folgenden Teilen:

Google Cloud bietet eine breite Palette von Produkten, die Sie als Teil der Architektur für die Notfallwiederherstellung verwenden können. In diesem Abschnitt werden die in Google Cloud am häufigsten als DR-Bausteine verwendeten DR-Features erläutert.

Viele der Dienste haben Funktionen zum Erreichen einer hohen Verfügbarkeit. Die Implementierung von Hochverfügbarkeit überschneidet sich nicht in allen Bereichen mit der Notfallwiederherstellung. Zahlreiche Aspekte der Hochverfügbarkeit gelten jedoch auch für das Entwerfen eines DR-Plans. Durch ein Erhöhen der Verfügbarkeit kann sich beispielsweise die Betriebszeit von Architekturen verbessern. Folglich verringern sich mitunter die Auswirkungen kleinerer Fehler, wie etwa der Ausfall einer einzelnen VM. Weitere Informationen zum Zusammenhang von Notfallwiederherstellung und Hochverfügbarkeit finden Sie im Leitfaden zur Planung der Notfallwiederherstellung.

In den folgenden Abschnitten werden diese DR-Bausteine von Google Cloud beschrieben. Außerdem erfahren Sie, wie Sie damit Ihre DR-Ziele erreichen können.

Computing und Speicher

In der folgenden Tabelle finden Sie eine Zusammenfassung der Funktionen in den Google Cloud-Computing- und Speicherdiensten, die als Bausteine für die Notfallwiederherstellung dienen:

Produkt Funktion
Compute Engine
  • Skalierbare Computing-Ressourcen
  • Vordefinierte und benutzerdefinierte Maschinentypen
  • Schnelle Bootzeiten
  • Snapshots
  • Instanzvorlagen
  • Verwaltete Instanzgruppen
  • Reservierungen
  • Nichtflüchtige Speicher
  • Transparente Wartung
  • Live-Migration
Cloud Storage
  • Langlebiger Objektspeicher
  • Redundanz über Regionen hinweg
  • Speicherklassen
  • Verwaltung des Objektlebenszyklus
  • Datenübertragung von anderen Quellen
  • Standardmäßige Verschlüsselung inaktiver Daten
  • Vorläufiges Löschen
Google Kubernetes Engine (GKE)
  • Verwaltete Umgebung zum Bereitstellen und Skalieren von Containeranwendungen
  • Automatische Knotenreparatur
  • Aktivitäts- und Bereitschaftsprüfungen
  • Nichtflüchtige Volumes
  • Mehrzonen- und regionale Cluster
  • Multi-Cluster-Netzwerke

Weitere Informationen dazu, wie sich die Funktionen und das Design dieser und anderer Google Cloud-Produkte auf Ihre DR-Strategie auswirken können, finden Sie unter Architektonische Notfallwiederherstellung bei Ausfällen der Cloud-Infrastruktur: Produktreferenz.

Compute Engine

Compute Engine ist ein wichtiges Tool von Google Cloud zum Bereitstellen von VM-Instanzen. Neben dem Konfigurieren, Starten und Überwachen von Compute Engine-Instanzen kommen zum Umsetzen eines DR-Plans in der Regel diverse damit verbundene Features zum Einsatz.

Sie können bei DR-Szenarien durch Angabe des Löschschutz-Flags ein versehentliches Löschen von VMs verhindern. Dies ist besonders beim Hosting zustandsorientierter Dienste wie Datenbanken nützlich.

Informationen dazu, wie Sie möglichst niedrige RTO- und RPO-Werte erreichen, finden Sie unter Resiliente Systeme entwerfen.

Instanzvorlagen

Sie können die Konfigurationsdetails der VM mit Compute Engine-Instanzvorlagen speichern und anschließend Compute Engine-Instanzen aus vorhandenen Instanzvorlagen erstellen. Die Vorlagen bieten Ihnen die Möglichkeit, eine beliebige Anzahl von Instanzen zu starten, die entsprechend der gewünschten DR-Zielumgebung konfiguriert sind. Instanzvorlagen werden global repliziert, sodass Sie die Instanz jederzeit an beliebiger Stelle in Google Cloud mit derselben Konfiguration neu erstellen können.

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Ressourcen:

Weitere Informationen zur Verwendung von Compute Engine-Images finden Sie im Abschnitt Image-Konfiguration und Bereitstellungsgeschwindigkeit ausbalancieren.

Verwaltete Instanzgruppen

Verwaltete Instanzgruppen sorgen in Verbindung mit Cloud Load Balancing dafür, dass Traffic an Gruppen mit identisch konfigurierten Instanzen verteilt wird, die zwischen Zonen kopiert werden. Zu Cloud Load Balancing lesen Sie später in diesem Dokument mehr. Verwaltete Instanzgruppen ermöglichen die Verwendung von Funktionen wie Autoscaling und der automatischen Reparatur. Die verwaltete Instanzgruppe kann Instanzen dadurch automatisch löschen und neu erstellen.

Reservierungen

Compute Engine ermöglicht die Reservierung von VM-Instanzen in einer bestimmten Zone mithilfe von benutzerdefinierten oder vordefinierten Maschinentypen mit oder ohne zusätzliche GPUs oder lokale SSDs. Sie sollten in Ihren DR-Zielzonen Reservierungen erstellen, um die Kapazität Ihrer geschäftskritischen Arbeitslasten für die Notfallwiederherstellung zu gewährleisten. Ohne Reservierungen kann es vorkommen, dass Sie nicht die On-Demand-Kapazität erhalten, die Sie benötigen, um das Wiederherstellungszeitziel zu erreichen. Reservierungen können in kalten, warmen oder heißen DR-Szenarien nützlich sein. Dadurch können Sie Wiederherstellungsressourcen für ein Failover verfügbar machen, um niedrigere RTO-Anforderungen zu erfüllen, ohne sie im Voraus vollständig konfigurieren und bereitstellen zu müssen.

Nichtflüchtige Speicher und Snapshots

Nichtflüchtige Speicher sind dauerhafte Netzwerkspeichergeräte, auf die Ihre Instanzen zugreifen können. Aufgrund der Unabhängigkeit von den Instanzen können Sie nichtflüchtige Speicher trennen und verschieben. Ihre Daten bleiben dadurch auch nach dem Löschen der Instanzen erhalten.

Sie haben die Möglichkeit, inkrementelle Sicherungen oder Snapshots von Compute Engine-VMs zu erstellen und zwischen Regionen zu kopieren. Nichtflüchtige Speicher lassen sich so nach einem Notfall neu erstellen. Durch das Erstellen von Snapshots nichtflüchtiger Speicher können Sie außerdem Datenverlusten infolge von Nutzerfehlern vorbeugen. Snapshots werden inkrementell erstellt. Die Erstellung dauert nur wenige Minuten und ist auch bei Laufwerken möglich, die mit laufenden Instanzen verbunden sind.

Nichtflüchtige Speicher sind von Haus aus redundant. Ihre Daten bleiben dadurch bei Geräteausfällen erhalten und sind auch während Wartungsarbeiten am Rechenzentrum verfügbar. Nichtflüchtige Speicher sind entweder zonale oder regionale Speicher. Regionale nichtflüchtige Speicher replizieren Schreibvorgänge in zwei Zonen einer Region. Bei einem zonalen Ausfall kann eine VM-Sicherungsinstanz das Hinzufügen eines regionalen nichtflüchtigen Speichers in der sekundären Zone erzwingen. Weitere Informationen finden Sie unter Hochverfügbarkeitsoptionen mit regionalen nichtflüchtigen Speichern.

Transparente Wartung

Google führt regelmäßig Wartungsarbeiten an der Infrastruktur durch. Dabei werden aktuelle Software-Patches eingespielt, Routinetests durchgeführt und vorbeugende Wartungsaufgaben ausgeführt. Es wird insgesamt sichergestellt, dass die Google-Infrastruktur so schnell und effizient arbeitet, wie es Google möglich ist.

Standardmäßig sind alle Compute Engine-Instanzen so konfiguriert, dass die Wartungsarbeiten für Ihre Anwendungen und Arbeitslasten transparent sind. Weitere Informationen finden Sie unter Transparente Wartung.

Wenn ein Wartungsereignis auftritt, migriert Compute Engine Ihre laufenden Instanzen mithilfe der Live-Migration automatisch zu einem anderen Host in derselben Zone. Dank der Live-Migration kann Google Wartungsarbeiten ausführen, ohne eine Ihrer VMs unterbrechen zu müssen.

Importtool für virtuelle Laufwerke

Mit dem Importtool für virtuelle Laufwerke lassen sich Dateiformate wie VMDK, VHD und RAW importieren, um neue Compute Engine-VMs zu erstellen. Sie können damit Compute Engine-VMs mit der gleichen Konfiguration wie Ihre lokalen virtuellen Maschinen erstellen. Dies ist hilfreich, wenn Sie bei Software, die in den Images bereits installiert ist, keine Compute Engine-Images von den Binärdateien konfigurieren können.

Automatische Sicherungen

Sie können Sicherungen Ihrer Compute Engine-Instanzen mithilfe von Tags automatisieren. Sie können beispielsweise mit dem Sicherungs- und Notfallwiederherstellungsdienst eine Sicherungsplanvorlage erstellen und diese automatisch auf Ihre Compute Engine-Instanzen anwenden.

Weitere Informationen finden Sie unter Schutz neuer Compute Engine-Instanzen automatisieren.

Cloud Storage

Cloud Storage ist ein hervorragender Objektspeicher für Sicherungsdateien. Sie können damit je nach Anwendungsfall gemäß dem folgenden Diagramm unterschiedliche Speicherklassen nutzen.

Diagramm mit Standard Storage für häufigen Zugriff, Nearline Storage für gelegentlichen Zugriff und Archive für seltenen Zugriff

In DR-Szenarien sind speziell Nearline Storage, Coldline Storage und Archive Storage von Bedeutung. Mit diesen Speicherklassen können Sie die Speicherkosten gegenüber Standard Storage reduzieren. Für das Abrufen der in diesen Klassen gespeicherten Daten oder Metadaten fallen jedoch zusätzliche Gebühren an. Außerdem wird grundsätzlich eine Mindestspeicherdauer berechnet. Nearline wurde für Sicherungsszenarien entwickelt, in denen der Zugriff maximal einmal pro Monat erfolgt. Die Klasse eignet sich optimal, um regelmäßige DR-Belastungstests durchzuführen und gleichzeitig die Kosten niedrig zu halten.

Nearline, Coldline und Archive sind für einen seltenen Zugriff optimiert, was bei der Entwicklung des Preismodells entsprechend berücksichtigt wurde. In diesen Klassen wird grundsätzlich eine Mindestspeicherdauer berechnet. Zusätzliche Gebühren fallen an, wenn Daten oder Metadaten vor Ablauf der Mindestspeicherdauer abgerufen werden.

Sie können die Funktion Vorläufiges Löschen verwenden, um gelöschte und überschriebene Objekte für einen bestimmten Zeitraum zu speichern, und die Funktion Objektsperren, um das Löschen oder Aktualisieren von Objekten zu verhindern. So schützen Sie Ihre Daten in einem Cloud Storage-Bucket vor versehentlichem oder böswilligem Löschen.

Mit dem Storage Transfer Service können Sie Daten aus Amazon S3, Azure Blob Storage oder lokalen Datenquellen in Cloud Storage importieren. In DR-Szenarien bietet Ihnen der Storage Transfer Service folgende Möglichkeiten:

  • Sichern der Daten anderer Speicheranbieter in einem Cloud Storage-Bucket
  • Verschieben der Daten aus einem Bucket in einer Dual- oder Multi-Region in einen Bucket in einer einzelnen Region, um die Kosten für das Speichern von Sicherungen zu senken.

Filestore

Filestore-Instanzen sind vollständig verwaltete NFS-Dateiserver zur Verwendung mit Anwendungen, die auf Compute Engine-Instanzen oder GKE-Clustern ausgeführt werden.

Die Filestore Basic- und Zonal-Stufen sind zonale Ressourcen und unterstützen keine zonenübergreifende Replikation. Filestore Enterprise-Instanzen sind hingegen regionale Ressourcen. Um die Ausfallsicherheit Ihrer Filestore-Umgebung zu erhöhen, empfehlen wir die Verwendung von Instanzen der Unternehmensstufe.

Google Kubernetes Engine

GKE ist eine verwaltete, produktionsfertige Umgebung für die Bereitstellung von Containeranwendungen. Sie können mit GKE hochverfügbare Systeme orchestrieren und folgende Funktionen nutzen:

  • Automatische Knotenreparatur: Wenn aufeinanderfolgende Systemdiagnosen eines Knotens etwa 10 Minuten lang fehlschlagen, wird in GKE ein Reparaturvorgang für den Knoten initiiert.
  • Aktivitäts- und Bereitschaftsprüfungen Sie können eine Aktivitätsprüfung festlegen, die regelmäßig an GKE meldet, dass der Pod ausgeführt wird. Wenn der Pod die Prüfung nicht besteht, kann er neu gestartet werden.
  • Mehrzonen- und regionale Cluster: Sie können Kubernetes-Ressourcen wahlweise auf mehrere Zonen innerhalb einer Region verteilen.
  • Mit Multi-Cluster-Gateway können Sie gemeinsame Load-Balancing-Ressourcen für mehrere GKE-Cluster in verschiedenen Regionen konfigurieren.
  • Mit Sicherung für GKE können Sie Arbeitslasten in GKE-Clustern sichern und wiederherstellen.

Netzwerke und Datenübertragung

In der folgenden Tabelle sind die Funktionen der Google Cloud-Netzwerk- und Datenübertragungsdienste aufgeführt, die als Bausteine für die Notfallwiederherstellung dienen:

Produkt Funktion

Cloud Load Balancing
  • Systemdiagnosen
  • Globales Load-Balancing
  • Regionales Load-Balancing
  • Multiregionales Failover
  • Multiprotokoll-Load Balancing
  • Externes und internes Load Balancing
Cloud Service Mesh
  • Von Google verwaltete Service Mesh-Steuerungsebene
  • Erweitertes Anfragenrouting und umfassende Richtlinien zur Trafficsteuerung
Cloud DNS
  • Programmatische DNS-Verwaltung
  • Zugriffssteuerung
  • Bereitstellen der Zonen mit Anycast
  • DNS-Richtlinien
Cloud Interconnect
  • Cloud VPN (IPsec-VPN)
  • Direct Peering

Cloud Load Balancing

Cloud Load Balancing sorgt durch die Verteilung von Nutzertraffic auf mehrere Instanzen Ihrer Anwendungen für eine hohe Verfügbarkeit in Google Cloud-Rechenprodukten. Sie können Cloud Load Balancing mit Systemdiagnosen konfigurieren, um die Verfügbarkeit von Instanzen zu prüfen und Trafficweiterleitungen an fehlerhafte Instanzen zu vermeiden.

Mit Cloud Load Balancing benötigen Sie nur eine einzige Anycast-IP-Adresse für Ihre Anwendungen. Die Instanzen Ihrer Anwendungen können in verschiedenen Regionen (z. B. in Europa und in den USA) ausgeführt werden. Endnutzer werden zur nächstgelegenen Instanz weitergeleitet. Neben dem Lastenausgleich für im Internet verfügbare Dienste können Sie auch einen internen Lastenausgleich für Dienste hinter einer privaten IP-Adresse konfigurieren. Diese IP-Adresse ist nur für VM-Instanzen innerhalb Ihrer Virtual Private Cloud (VPC) zugänglich.

Weitere Informationen finden Sie unter Cloud Load Balancing.

Cloud Service Mesh

Cloud Service Mesh ist ein von Google verwaltetes Service Mesh, das in Google Cloud verfügbar ist. Cloud Service Mesh bietet detaillierte Telemetriedaten, mit denen Sie detaillierte Informationen zu Ihren Anwendungen erhalten. Es unterstützt Dienste, die auf einer Vielzahl von Computing-Infrastrukturen ausgeführt werden.

Cloud Service Mesh unterstützt auch erweiterte Funktionen zur Trafficverwaltung und zum Routing, z. B. Schutzschalter und Fehlerinjektion. Mit Schutzschaltungen können Sie Limits für Anfragen an einen bestimmten Dienst erzwingen. Wenn die Limits für die Schutzschaltung erreicht werden, wird verhindert, dass Anfragen den Dienst erreichen, um den Dienst vor einer weiteren Verschlechterung zu schützen. Mithilfe der Fehlerinjektion kann Cloud Service Mesh Verzögerungen verursachen oder einen Teil der Anfragen an einen Dienst abbrechen. Mithilfe der Fehlerinjektion können Sie testen, wie gut Ihr Dienst mit Anfrageverzögerungen oder abgebrochenen Anfragen umgehen kann.

Weitere Informationen finden Sie unter Cloud Service Mesh – Übersicht

Cloud DNS

Cloud DNS ermöglicht die programmatische Verwaltung von DNS-Einträgen im Rahmen eines automatisierten Wiederherstellungsprozesses. Cloud DNS nutzt das globale Google-Netzwerk aus Anycast-Nameservern, um DNS-Zonen über redundante Standorte auf der ganzen Welt bereitzustellen. Nutzer profitieren dadurch von Hochverfügbarkeit und geringer Latenz.

Wenn Sie DNS-Einträge lokal verwalten, können Sie VMs in Google Cloud aktivieren, um diese Adressen über die Weiterleitung von Cloud DNS aufzulösen.

Cloud DNS unterstützt policies, mit denen Sie konfigurieren können, wie auf DNS-Anfragen reagiert wird. Sie können beispielsweise DNS-Routingrichtlinien so konfigurieren, dass der Traffic anhand bestimmter Kriterien gesteuert wird. So können Sie beispielsweise ein Failover auf eine Sicherungskonfiguration aktivieren, um eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten, oder DNS-Anfragen basierend auf ihrem geografischen Standort weiterleiten.

Cloud Interconnect

Mit Cloud Interconnect können Sie Daten aus anderen Quellen nach Google Cloud übertragen. Dieses Produkt wird später im Bereich Daten an und von Google Cloud übertragen erläutert.

Verwaltung und Monitoring

In der folgenden Tabelle finden Sie eine Zusammenfassung der Funktionen in den Google Cloud-Verwaltungs- und Monitoring-Diensten, die als Bausteine für die Notfallwiederherstellung dienen:

Produkt Funktion
Cloud Status Dashboard
  • Status der Google Cloud-Dienste
Google Cloud Observability
  • Betriebszeit-Monitoring
  • Benachrichtigungen
  • Logging
  • Fehlerberichte
Google Cloud Managed Service for Prometheus
  • Von Google verwaltete Prometheus-Lösung

Cloud Status Dashboard

Das Cloud-Status-Dashboard zeigt die aktuelle Verfügbarkeit von Google Cloud-Diensten an. Sie können auf der Seite den Status prüfen und einen RSS-Feed abonnieren, um über Neuigkeiten zu einem Dienst informiert zu werden.

Cloud Monitoring

Cloud Monitoring erfasst Messwerte, Ereignisse und Metadaten von Google Cloud, AWS, gehosteten Betriebszeittests, der Anwendungsinstrumentierung und diversen weiteren Anwendungskomponenten. Sie können Benachrichtigungen an Drittanbietertools wie Slack oder PagerDuty konfigurieren, um Administratoren Aktualisierungen zeitnah zur Verfügung zu stellen.

Mit Cloud Monitoring können Sie Verfügbarkeitsdiagnosen für öffentlich verfügbare Endpunkte und für Endpunkte in Ihren VPCs erstellen. Sie können z. B. URLs, Compute Engine-Instanzen, Cloud Run-Überarbeitungen und Ressourcen von Drittanbietern wie Amazon Elastic Compute Cloud (EC2)-Instanzen überwachen.

Google Cloud Managed Service for Prometheus

Google Cloud Managed Service for Prometheus ist eine von Google verwaltete Multi-Cloud-Lösung für projektübergreifende Prometheus-Messwerte. Damit können Sie Ihre Arbeitslasten global mit Prometheus überwachen und melden, ohne Prometheus manuell in großem Umfang verwalten und betreiben zu müssen.

Weitere Informationen finden Sie unter Google Cloud Managed Service for Prometheus.

Plattformübergreifende DR-Bausteine

Wenn Sie Arbeitslasten auf mehreren Plattformen ausführen, können Sie den operativen Aufwand unter anderem durch die Auswahl von Tools reduzieren, die mit allen Plattformen kompatibel sind. In diesem Abschnitt werden verschiedene plattformunabhängige Tools und Dienste erläutert, die sich für plattformübergreifende DR-Szenarien eignen.

Infrastruktur als Code

Wenn Sie Ihre Infrastruktur mit Code statt mit grafischen Benutzeroberflächen oder Scripts definieren, können Sie deklarative Vorlagentools verwenden und die Bereitstellung und Konfiguration der Infrastruktur plattformübergreifend automatisieren. Sie können beispielsweise Terraform und Infrastructure Manager verwenden, um Ihre deklarative Infrastrukturkonfiguration auszuführen.

Tools zur Konfigurationsverwaltung

Für große oder komplexe Notfallwiederherstellungsinfrastrukturen empfehlen wir plattformunabhängige Softwareverwaltungstools wie Chef und Ansible. Mit diesen Tools lassen sich reproduzierbare Konfigurationen unabhängig davon anwenden, wo Rechenarbeitslasten ausgeführt werden.

Orchestrator-Tools

Auch Container können als DR-Bausteine betrachtet werden. Sie können darin Dienste verpacken und eine plattformübergreifende Konsistenz implementieren.

Für die Arbeit mit Containern verwenden Sie in der Regel einen Orchestrator. Kubernetes dient nicht nur zur Verwaltung von Containern in Google Cloud (mithilfe von GKE). Sie können damit auch containerbasierte Arbeitslasten auf mehreren Plattformen orchestrieren. Google Cloud, AWS und Microsoft Azure bieten verwaltete Versionen von Kubernetes.

Die Trafficverteilung auf Kubernetes-Cluster, die auf verschiedenen Cloudplattformen ausgeführt werden, ist mit einem DNS-Dienst möglich, der gewichtete Datensätze unterstützt und Systemdiagnosen durchführt.

Wichtig ist außerdem, dass Sie das Image in die Zielumgebung ziehen können. Daher ist wichtig, dass Sie im Notfall Zugriff auf Ihre Image-Registry haben. Als plattformunabhängige Lösung bietet sich hierfür Artifact Registry an.

Datenübertragung

Die Datenübertragung ist in plattformübergreifenden DR-Szenarien eine wichtige Komponente. Zum Entwerfen, Implementieren und Testen plattformübergreifender DR-Szenarien sollten Sie daher unbedingt realistische Datenübertragungsmodelle verwenden. Datenübertragungsszenarien werden im nächsten Abschnitt behandelt.

Sicherung und Notfallwiederherstellung

Der Sicherungs- und Notfallwiederherstellungsdienst ist eine Sicherungs- und Notfallwiederherstellungslösung für Cloud-Arbeitslasten. Sie können damit Daten wiederherstellen und kritische Geschäftsabläufe fortsetzen. Außerdem unterstützt sie mehrere Google Cloud-Produkte sowie Datenbanken und Datenspeichersysteme von Drittanbietern.

Weitere Informationen finden Sie unter Backup- und Notfallwiederherstellungsdienst – Übersicht.

DR-Muster

In diesem Bereich werden basierend auf den bereits erläuterten Bausteinen einige der gängigsten Muster für DR-Architekturen beschrieben.

Daten an und von Google Cloud übertragen

Ein wichtiger Aspekt des DR-Plans ist die Datenübertragungsgeschwindigkeit für Übertragungen an und von Google Cloud. Deployment Manager eignet sich daher optimal zum Definieren einer DR-Wiederherstellungsumgebung, die Sie zuverlässig in der gewünschten Region anlegen können. In diesem Abschnitt werden Netzwerk- und Google Cloud-Dienste beschrieben, die einen guten Durchsatz gewährleisten.

Wenn Sie Google Cloud als Wiederherstellungsstandort für lokal oder in einer anderen Cloud-Umgebung ausgeführte Arbeitslasten verwenden, sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Die Verbindungsmethode zu Google Cloud
  • Die zum Interconnect-Anbieter verfügbare Bandbreite
  • Die vom Anbieter bereitgestellte Bandbreite für eine direkte Verbindung zu Google Cloud
  • Die Art der sonstigen über diese Verbindung zu übertragenen Daten

Weitere Informationen zum Übertragen von Daten zu Google Cloud finden Sie unter Zu Google Cloud migrieren: Große Datasets übertragen.

Image-Konfiguration und Bereitstellungsgeschwindigkeit ausbalancieren

Beim Konfigurieren eines Maschinen-Images für die Bereitstellung neuer Instanzen sollten Sie berücksichtigen, wie sich die Konfiguration auf die Bereitstellungsgeschwindigkeit auswirkt. Es gilt, einen Kompromiss zwischen dem Umfang der Image-Vorkonfiguration, den Kosten für die Image-Pflege und der Bereitstellungsgeschwindigkeit zu finden. Bei einer minimalen Konfiguration eines Maschinen-Images verlängert sich die Startzeit der Instanzen, die das Image verwenden. Dies liegt daran, dass dafür Abhängigkeiten heruntergeladen und installiert werden müssen. Bei einem umfassend konfigurierten Maschinen-Image verkürzt sich hingegen die Startzeit, aber das Image muss häufiger aktualisiert werden. Die Startdauer einer voll funktionsfähigen Instanz steht in direktem Zusammenhang mit dem RTO.

Diagramm mit drei Bündelungsstufen (ungebündelt bis vollständig gebündelt) für unterschiedliche Image-Startzeiten, wobei die stärksten Bündelungen am schnellsten gestartet werden

Konsistentes Maschinen-Image in Hybridumgebungen

Wenn Sie eine Hybridlösung wie Lokal-zu-Cloud oder Cloud-zu-Cloud implementieren, ist es wichtig, dass Sie die Image-Konsistenz zwischen Produktumgebungen wahren.

Wenn ein vollständig konfiguriertes Image erforderlich ist, erwägen Sie beispielsweise Packer, um identische Maschinen-Images für mehrere Plattformen zu erstellen. Sie können dieselben Skripts mit plattformspezifischen Konfigurationsdateien verwenden. Mit Packer können Sie die Version der Konfigurationsdatei prüfen und dadurch die in der Produktionsumgebung bereitgestellte Version verfolgen.

Sie können auch Konfigurationsverwaltungstools wie Chef, Puppet, Ansible oder Saltstack verwenden, um detailliertere Instanzen zu konfigurieren. Erstellen Sie je nach Bedarf Basis-Images bzw. minimal oder vollständig konfigurierte Images.

Sie können auch vorhandene Images wie etwa Amazon AMI-, Virtualbox- und RAW-Laufwerk-Images manuell konvertieren und in Compute Engine importieren.

Mehrstufigen Speicher implementieren

Mehrstufiger Speicher wird in der Regel verwendet, um die letzte Sicherung in einem schneller abrufbaren Speicher abzulegen und ältere Sicherungen nach und nach zu einem kostengünstigeren, langsamer abrufbaren Speicher zu migrieren. Wenn Sie dieses Muster anwenden, migrieren Sie Sicherungen zwischen Buckets verschiedener Speicherklassen, in der Regel von Standard- zu kostengünstigeren Speicherklassen wie Nearline und Coldline.

Sie können die Verwaltung des Objektlebenszyklus verwenden, um dieses Muster zu implementieren. So können Sie beispielsweise die Speicherklasse von Objekten, die älter als eine bestimmte Zeit sind, automatisch in „Coldline“ ändern.

Nächste Schritte

Beitragende

Autoren: