Hier finden Sie nützliche Informationen über die schrittweise Fehlerbehebung in Verbindung mit Cloud Speech-to-Text.
Keine Authentifizierung bei Cloud STT möglich
Möglicherweise erhalten Sie eine Fehlermeldung, die besagt, dass Ihre Standardanmeldedaten für Anwendungen nicht verfügbar sind. Oder Sie fragen sich, wie Sie einen API-Schlüssel zum Aufrufen von Cloud STT erhalten.
Cloud STT verwendet für die Authentifizierung die Standardanmeldedaten für Anwendungen (Application Default Credentials, ADC).
Die Anmeldedaten für ADC müssen in dem Kontext verfügbar sein, in dem Sie die Cloud Speech-to-Text API aufrufen. Wenn Sie beispielsweise ADC in Ihrem Terminal einrichten, Ihren Code aber im Debugger Ihrer IDE ausführen, hat der Ausführungskontext Ihres Codes möglicherweise keinen Zugriff auf die Anmeldedaten. In diesem Fall kann Ihre Anfrage an Cloud STT fehlschlagen.
Informationen zum Bereitstellen von Anmeldedaten für ADC finden Sie unter Standardanmeldedaten für Anwendungen einrichten.
Cloud STT gibt eine leere Antwort zurück
Es gibt mehrere Gründe, warum Cloud STT eine leere Antwort zurückgeben kann. Die Ursache des Problems kann RecognitionConfig oder die Audioeingabe selbst sein.
Fehlerbehebung für RecognitionConfig
Das RecognitionConfig-Objekt (oder StreamingRecognitionConfig) ist Teil einer Cloud STT-Erkennungsanfrage. Legen Sie die Felder fest, die in die folgenden Hauptkategorien fallen, um eine Transkription korrekt durchzuführen:
- Audiokonfiguration
- Modell und Sprache
Eine häufige Ursache für leere Antworten (z. B. eine leere {}-JSON-Antwort) ist die Angabe falscher Informationen zu den Audiometadaten. Wenn die Audiokonfigurationsfelder nicht richtig festgelegt sind, schlägt die Transkription wahrscheinlich fehl und das Erkennungsmodell gibt leere Ergebnisse zurück.
Die Audiokonfiguration enthält die Metadaten der bereitgestellten Audiodaten. Sie können die Metadaten für Ihre Audiodatei mit dem Befehl ffprobe abrufen, der Teil von FFMPEG ist.
Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie Sie mit dem Befehl die Metadaten für dieses Sprachbeispiel abrufen.
$ ffprobe commercial_mono.wav
[...]
Input #0, wav, from 'commercial_mono.wav':
Duration: 00:00:35.75, bitrate: 128 kb/s
Stream #0:0: Audio: pcm_s16le ([1][0][0][0] / 0x0001), 8000 Hz, 1 channels, s16, 128 kb/s
Die Datei hat eindeutig 8.000 Hz, genau einen Kanal und die LINEAR16-Codierung (s16). Sie können diese Informationen in Ihrer RecognitionConfig verwenden.
Fehlerbehebung in Bezug auf die Codierung
So beseitigen Sie andere mögliche Gründe für eine leere Antwort:
Spielen Sie die Datei ab und hören Sie die Ausgabe an. Ist das Audio klar und die Sprache verständlich?
Zum Abspielen von Dateien können Sie den Befehl
playvon SoX (Sound eXchange) verwenden. Im Folgenden werden einige Beispiele für unterschiedliche Audiocodierungen dargestellt.FLAC-Dateien enthalten einen Header, der die Abtastrate, den Codierungstyp und die Anzahl der Kanäle angibt. Sie werden mit folgendem Befehl abgespielt:
play audio.flacLINEAR16-Dateien haben keinen Header. Zum Abspielen müssen Sie die Abtastrate, den Codierungstyp und die Anzahl der Kanäle angeben. Für die LINEAR16-Codierung muss 16 Bit, Signed-Integer und Little-Endian ausgewählt werden.
play --channels=1 --bits=16 --rate=16000 --encoding=signed-integer \ --endian=little audio.raw
MULAW-Dateien enthalten ebenfalls keinen Header und verwenden oft eine niedrigere Abtastrate.
play --channels=1 --rate=8000 --encoding=u-law audio.raw
Prüfen Sie, ob die Audiocodierung Ihrer Daten mit den Parametern übereinstimmt, die Sie in
RecognitionConfiggesendet haben. Wenn Sie in Ihrer Anfrage beispielsweise"encoding":"FLAC"und"sampleRateHertz":16000angegeben haben, sollten die mit dem SoX-Befehlplayangegebenen Audiodatenparameter diesen Parametern entsprechen:play audio.flacsollte Folgendes auflisten:
Encoding: FLAC Channels: 1 @ 16-bit Sampleratehertz: 16000 Hz
Wenn die SoX-Auflistung für
Sampleratehertzetwas anderes als16000Hzanzeigt, ändern Sie"sampleRateHertz"inInitialRecognizeRequest, um für eine Übereinstimmung zu sorgen. Wenn fürEncodingnichtFLACoder fürChannelsnicht1 @ 16-bitaufgelistet wird, können Sie diese Datei nicht direkt verwenden und müssen sie in eine kompatible Codierung konvertieren (siehe nächster Schritt).Wenn Ihre Audiodatei nicht FLAC-codiert ist, versuchen Sie, sie mit SoX in das FLAC-Format zu konvertieren. Wiederholen Sie die oben beschriebenen Schritte zum Abspielen der Datei, prüfen Sie die Codierung, die Hertz-Werte der Abtastrate und die Anzahl der Kanäle. Beispiele für die Konvertierung verschiedener Audiodateiformate in die FLAC-Codierung:
sox audio.wav --channels=1 --bits=16 audio.flac sox audio.ogg --channels=1 --bits=16 audio.flac sox audio.au --channels=1 --bits=16 audio.flac sox audio.aiff --channels=1 --bits=16 audio.flac
Für die Konvertierung einer RAW-Datei in das FLAC-Format benötigen Sie die Audiocodierung der Datei. Mit dem folgenden Beispiel wird die Codierung Stereo, 16 Bit, Signed-Integer, Little-Endian bei 16.000 Hz in das FLAC-Format konvertiert:
sox --channels=2 --bits=16 --rate=16000 --encoding=signed-integer \ --endian=little audio.raw --channels=1 --bits=16 audio.flac
Führen Sie das Beispiel aus der Kurzanleitung oder eine der Beispielanwendungen mit der bereitgestellten Beispielaudiodatei aus. Wenn das Beispiel erfolgreich ausgeführt wurde, ersetzen Sie die Beispielaudiodatei durch Ihre Audiodatei.
Modell- und Sprachkonfiguration
Die Modellauswahl ist sehr wichtig, um hochwertige Transkriptionsergebnisse zu erhalten. Cloud STT bietet mehrere Modelle, die auf unterschiedliche Anwendungsfälle zugeschnitten sind. Sie müssen so ausgewählt werden, dass sie möglichst genau Ihren Audiodaten entsprechen.
Einige Modelle (wie latest_short und command_and_search) sind beispielsweise Kurzformmodelle, die sich besser für kurze Audioeingaben und Prompts eignen.
Diese Modelle geben wahrscheinlich Ergebnisse zurück, sobald sie einen Zeitraum der Inaktivität erkennen. Langformmodelle (wie latest_short, phone_call, video and default) eignen sich hingegen besser für längere Audios und sind nicht so anfällig dafür, dass sie Stille als das Ende der Audioeingabe interpretieren.
Wenn Ihre Erkennung zu abrupt endet oder nicht schnell Ergebnisse zurückgibt, können Sie mit anderen Modellen experimentieren, um festzustellen, ob Sie damit eine bessere Transkriptionsqualität erhalten. Verwenden Sie dazu die Speech-UI.
Zeitüberschreitungsfehler
Diese Probleme werden größtenteils durch eine falsche Konfiguration oder einen falschen Gebrauch von Cloud Speech-to-Text verursacht.
LongRunningRecognize oder BatchRecognize
Problem: Sie erhalten
TimeoutError: Operation did not complete within the designated timeout.Lösung: Sie können eine Transkription an den Cloud Storage-Bucket senden oder das Zeitlimit in der Anfrage verlängern.
Dieses Problem tritt auf, wenn die Anfrage LongRunningRecognize oder BatchRecognize nicht innerhalb des angegebenen Zeitlimits abgeschlossen wird. Es handelt sich nicht um einen Fehler, der auf einen Fehler bei der Sprachtranskription hinweist. Es bedeutet, dass die Transkriptionsergebnisse noch nicht extrahiert werden können.
StreamingRecognize
Problem: Sie erhalten
Timeout Error: Long duration elapsed without audio. Audio should be sent close to real time.Lösung: Der Zeitraum zwischen den gesendeten Audioblöcken muss verkürzt werden. Wenn Cloud Speech-to-Text nicht alle paar Sekunden einen neuen Block erhält, wird die Verbindung geschlossen und dieser Fehler ausgelöst.
StreamingRecognize mit Fehler 409 abgebrochen
Problem: Sie erhalten den Fehler
409 Max duration of 5 minutes reached for stream.Lösung: Sie haben das Limit für die Streaming-Spracherkennung von fünf Minuten Audio erreicht. Wenn Sie sich diesem Limit nähern, schließen Sie den Stream und öffnen Sie einen neuen.
Geringe Transkriptqualität
Die automatische Spracherkennung (Automated Speech Recognition, ASR) unterstützt eine Vielzahl von Anwendungsfällen. Die meisten Qualitätsprobleme lassen sich durch Ausprobieren verschiedener API-Optionen beheben. Folgen Sie zur Verbesserung der Erkennungsgenauigkeit den Richtlinien in Best Practices.
Kurze Äußerungen werden nicht erkannt
Problem: Kurze Äußerungen von Endnutzern wie Ja, Nein und Weiter werden von der API nicht erfasst und fehlen im Transkript.
Lösung: Gehen Sie so vor:
Testen Sie dieselbe Anfrage mit verschiedenen Modellen.
Fügen Sie die Sprachanpassung hinzu und optimieren Sie fehlende Wörter.
Wenn Sie Streamingeingabe verwenden, legen Sie
single_utterance=truefest.
Wort oder Wortgruppe wird immer wieder nicht erkannt
Problem: Bestimmte Wörter oder Wortgruppen werden immer wieder falsch erkannt, z. B. wird im Englischen a als 8 erkannt.
Lösung: Gehen Sie so vor:
Testen Sie dieselbe Anfrage mit verschiedenen Modellen.
Fügen Sie die Sprachanpassung hinzu und optimieren Sie fehlende Wörter. Mit Klassentokens können Sie ganze Wortgruppen wie Ziffernfolgen oder Adressen hervorheben. Verfügbare Klassentokens
Erhöhen Sie
max_alternatives. Suchen Sie dann nach SpeechRecognitionResultalternativesund wählen Sie das erste Ergebnis aus, das dem gewünschten Format entspricht.
Die Formatierung kann für die automatische Spracherkennung eine Herausforderung sein. Die Sprachanpassung kann oft helfen, das erforderliche Format zu erhalten. Manchmal ist dafür aber auch eine Nachbearbeitung erforderlich.
Eingaben in mehreren Sprachen
Problem:: Das Audio umfasst mehrere Sprachen, z. B. ein Gespräch zwischen einem englisch- und einem spanischsprachigen Sprecher, was zu einer falschen Transkription führt.
Lösung: Diese Funktion wird nicht unterstützt. Speech-to-Text kann pro Anfrage nur eine Sprache transkribieren.
Artefakte bei Stille oder Musik mit Chirp-Modellen
Problem: Beim Übergeben von Audio mit Stille oder Musik enthält die Transkription zufällige Zahlen oder halluzinierte Wörter.
Lösung: Aktivieren Sie Rauschunterdrückung und SNR-Filterung und probieren Sie verschiedene Kombinationen von SNR-Schwellenwerten aus.
Berechtigung verweigert
Problem: Sie erhalten die folgende Fehlermeldung:
Permission denied to access GCS object BUCKET-PATH. Source error: PROJECT-ID@gcp-sa-speech.iam.gserviceaccount.com does not have storage.buckets.get access to the Google Cloud Storage bucket. Permission 'storage.buckets.get' denied on resource (or it may not exist).
Lösung: Gewähren Sie PROJECT_ID@gcp-sa-speech.iam.gserviceaccount.comdie die Berechtigung, auf die Datei im Bucket BUCKET-PATH zuzugreifen.
Ungültiges Argument
Problem: Sie erhalten die folgende Fehlermeldung:
{ "error": { "code": 400, "message": "Request contains an invalid argument.", "status": "INVALID_ARGUMENT" } }
Lösung: Prüfen Sie die Argumente und vergleichen Sie sie mit der API-Dokumentation, um dafür zu sorgen, dass sie korrekt sind. Achten Sie darauf, dass der ausgewählte Endpunkt mit dem Standort in der Anfrage/Ressource übereinstimmt.
Ressource erschöpft
Problem: Sie erhalten die folgende Fehlermeldung:
RESOURCE_EXHAUSTED: Resource has been exhausted (e.g. check quota)
Lösung: Weitere Informationen finden Sie unter Kontingentanpassung anfordern.
Streamingblock zu groß
Problem: Sie erhalten die folgende Fehlermeldung:
INVALID_ARGUMENT: Request audio can be a maximum of 10485760 bytes. [type.googleapis.com/util.MessageSetPayload='[google.rpc.error_details_ext] { message: "Request audio can be a maximum of 10485760 bytes." }']
Lösung: Verringern Sie die Größe der gesendeten Audioblöcke. Wir empfehlen, Blöcke von 100 ms zu senden, um die Latenz zu optimieren und nicht das Audiolimit zu erreichen.
Daten-Logging
Problem: Speech-to-Text stellt kein Cloud-Logging bereit.
Lösung: Da das Daten-Logging für Speech-to-Text standardmäßig deaktiviert ist, müssen Kunden es auf Projektebene aktivieren.